Weshalb wir uns für die Maschinenlesbarkeit mit XBRL einsetzen.
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XBRL
Unternehmensreporting
In den vergangenen Monaten haben wir viele Gespräche geführt – mit Unternehmen, Fachpersonen, Berater:innen, Jurist:innen und Entscheidungsträger:innen. Immer wieder begegneten uns ähnliche Fragen und Einschätzungen:
Diese Reaktionen und Fragen sind berechtigt und die Antwort darauf ist nicht in einem Satz gegeben. Denn auch wenn die Verordnung keine spezifische technische Lösung vorschreibt, formuliert sie ein unmissverständliches Ziel: Nachhaltigkeitsdaten sollen automatisiert, verlässlich und vergleichbar nutzbar gemacht werden – für Behörden ebenso wie für alle anderen Anspruchsgruppen.
Grundsätzlich sind auch XML, CSV oder JSON maschinenlesbar – doch was ihnen fehlt, ist die semantische Tiefe. Die Fähigkeit, Bedeutung zu transportieren, Strukturen zu verbinden und Inhalte eindeutig interpretierbar zu machen. Genau hier setzt XBRL an.
XBRL ist kein Format im klassischen Sinn, sondern ein offener, international etablierter Standard für maschinenlesbare Berichterstattung. Er ermöglicht:
strukturierte, semantisch eindeutige und automatisiert verarbeitbare Daten,
den Einsatz bewährter XBRL-Taxonomien wie ESRS, GRI oder IFRS,
systematische Validierung und Vergleichbarkeit,
und eine über Jahre gewachsene, globale Anwendungsreife.
XBRL sorgt dafür, dass Informationen nicht nur gelesen, sondern auch verstanden werden – unabhängig davon, wie ein Bericht gestaltet ist oder in welcher Sprache er vorliegt.
Dass XBRL im erläuternden Bericht lediglich als eine Möglichkeit erwähnt wird, schmälert seine Bedeutung nicht. Im Gegenteil: Wer das Ziel klar definierter, maschinenverarbeitbarer Nachhaltigkeitsdaten verfolgt, wird an XBRL kaum vorbeikommen.
Als Anbieter einer Software-as-a-Service-Lösung mit integrierter XBRL-Funktionalität tragen wir eine doppelte Verantwortung.
Natürlich kennen wir XBRL als technischen Standard – mit all seinem Potenzial, aber auch mit seinen Grenzen. XBRL ist keine Insellösung. Damit es in der Praxis funktioniert, braucht es ein fein abgestimmtes Zusammenspiel: aus XBRL-Taxonomie, klaren Regelwerken und Leitlinien, technischer Validierung – und vor allem einer zielgerichteten, sinnvollen Nutzung der Daten.
XBRL ist kein Selbstzweck – es ist ein Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug hilft seinen Nutzern nur dann, wenn es gezielt gewählt, präzise eingesetzt und fachlich fundiert umgesetzt wird.
Unser Ziel ist nicht, XBRL als einzig wahre Lösung zu propagieren, sondern es dort einzusetzen, wo es einen echten Mehrwert schafft – für Unternehmen, Prüfer, Aufsichtsbehörden sowie andere Anspruchsgruppen, die von strukturierten, vergleichbaren Informationen profitieren.
Unsere Rolle dabei ist, Orientierung zu geben, Klarheit zu schaffen und Verunsicherung mit Fachkompetenz, Augenmass und pragmatischem Handeln zu begegnen.
Die maschinenlesbare Umsetzung klimabezogener Inhalte innerhalb der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist derzeit alles andere als trivial. Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS), ihre begleitenden technischen Standards (RTS) sowie die dazugehörige XBRL-Taxonomie werden im Rahmen des EU-Omnibus-Pakets überarbeitet.
Für eine Umsetzung auf Basis der IFRS- oder GRI-XBRL-Taxonomien fehlen in der Schweiz bislang einheitliche Leit- und Richtlinien – unter anderem, weil eine zentrale, koordinierende Instanz fehlt. Die Folge: unterschiedliche Umsetzungen, inkonsistente Lösungen, erschwerte Vergleichbarkeit.
Wir sind überzeugt vom Potenzial von XBRL – aber nur, wenn es mit Weitblick, Fachkompetenz und Sinn für das Wesentliche implementiert wird. Erst dann wird aus blosser Pflichterfüllung echte Transparenz. Aus Berichten werden nutzbare Daten. Und aus Daten entsteht Wirkung. Denn der Wert eines Nachhaltigkeitsberichts liegt nicht in seiner Vollständigkeit, sondern in den Entscheidungen, die er auslöst.
Zwischen gesetzlichen Vorgaben, technischen Details und dem Druck zur regelkonformen Umsetzung, gerät das eigentliche Ziel leicht aus dem Blick.
Während die EU ihre Anforderungen überarbeitet und der Schweizer Bundesrat vorerst eine beobachtende Rolle einnimmt, nehmen auf Unternehmensseite die Unsicherheiten zu.
Doch gerade darin liegt auch eine Chance: Sich darauf zurückzubesinnen, worum es bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Kern geht – nämlich darum, die eigenen Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft verständlich, vergleichbar und datenbasiert offenzulegen. Als Grundlage für fundierte, zukunftsgerichtete Entscheidungen. Wenn viele Unternehmen diesem Ansatz folgen, fügt sich jedes einzelne Puzzlestück zu einem umfassenden Gesamtbild zusammen – eine Kaskade der Transparenz, die neue Orientierung schafft.
Nachhaltigkeit beginnt nicht mit einer Vorschrift – sondern mit einem ehrlichen Blick auf die eigene Wirkung.
Sie verlangt, Realitäten zu erkennen, auch wenn sie unbequem sind. Sie messbar zu machen und auf dieser Grundlage, verantwortungsvoll zu handeln. Klar ist, kein Bericht wird je einen Gletscher retten – aber er kann der Moment sein, in dem aus Zahlen Verantwortung wird.
Richtig verstanden, kann Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einem wirksamen Instrument werden:
Sie macht sichtbar, wie unternehmerisches Handeln wirkt, zeigt Fortschritte, bewertet Massnahmen – und schafft damit die Grundlage für strategische, zukunftsorientierte Entscheidungen.
Viele Unternehmen und Kund:innen haben uns gefragt, wie man die Maschinenlesbarkeit im Rahmen der Schweizer Klimaberichterstattung heute sinnvoll und praxisnah umsetzen kann.
Daraus ist dieser Leitfaden entstanden und wir freuen uns, Ihnen diesen hiermit zur Verfügung zu stellen.
Dieser Leitfaden spiegelt unsere Perspektive wider und zeigt Wege, für eine pragmatische und praxisnahe Umsetzung mit XBRL.
Hierbei geht es nicht um Perfektion in der Umsetzung, sondern um Orientierung. Und darum, Schritt für Schritt Erfahrung im Umgang mit XBRL aufzubauen – hin zu einer nachhaltigen, anschlussfähigen maschinenlesbaren Berichterstattung.
Nachhaltigkeitsberichterstattung ist mehr als die Erfüllung regulatorischer Vorgaben. Sie ist Ausdruck einer bewussten Haltung: Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Sie richtet den Blick auf Wirkung und Zukunftsfähigkeit – und eröffnet so neue Perspektiven und Impulse für eine nachhaltige Entwicklung.
Ganz gleich, welchen Weg Sie wählen – wir begleiten Sie gerne.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen.
Ihr MDD-Team